blauglitzerernder Hintergrund + Text: 2012-2022 Fünfjähriges Jubiläum in türkiser Schrift auf weißem Hintergrund

✨Jubiläum – 5 Jahre Brainspotting Austria!✨

Im Februar 2017 hat Mag. Monika Baumann die Leitung von Brainspotting in Österreich übernommen. Um das zu feiern, waren wir in Wien beim Vietnamesen fein essen. Und anschließend im mexikanischen Café haben wir ein paar Interviewfragen ausgearbeitet, die wir Ihnen nun hier präsentieren. 

Interviewfragen an Monika, Brainspotting Senior Trainer, Entwicklerin und führende Expertin im Bereich Brainspotting mit Kindern und Jugendlichen: 

✨ Wie alles begann, kannst du dich noch erinnern?
Ja, ich kann mich gut erinnern, wie mir David Grand eine Nachricht geschrieben hat, die ich nach einer frühen Therapiesitzung an einem kalten Februarmorgen gelesen hab. In einem Fünfminutengespräch fragte er, ob ich mir vorstellen könne, Brainspotting Österreich zu übernehmen und ich hab gesagt: „Ich probiers!“

 

✨ Was ist heute anders als vor fünf Jahren?
Vieles (lacht), zB die organisatorische Arbeit. Wir sind im doppelten Sinn gewachsen, in der Menge wie auch im Tun.

 

✨ Welchen Beruf hab sich deine Eltern für dich vorgestellt und warum hast du dich für den Beruf der Psychologin & Psychotherapeutin entschieden?
Meine Eltern haben sich wohl vorgestellt, dass ich Hausfrau und Mutter werde. Nach der Hotelfachschule hab ich während eines Sommerjobs in einer Agentur die damals erste und einzige Psychologin in der österreichischen Werbebranche kennengelernt. Mit Frau Dr. Trachtenberg hab ich schöne Gespräche geführt, die mein Interesse für die Psychologie geweckt haben. Im Anschluss an das Psychologiestudium dann noch die Ausbildung zur Psychotherapeutin zu absolvieren war für mich eine bereichernde Ergänzung.

 

✨ Wenn du dich selbst für 30 Sekunden anrufen könntest, zu jeder Zeit (Vergangenheit oder Zukunft), wann würdest du anrufen und was würdest du sagen?
Ich würde mich anrufen als ich so 14-15 war und in der Schule und von einer Lehrkraft an den Pranger gestellt wurde und sagen: „In fünf Jahren kannst du über diese Lehrkraft lachen.“ Das hätte mich unendlich beruhigt, weil ich nicht mehr diese Abhängigkeit und Hilflosigkeit gefühlt hätte, die man als Schüler*in so oft spürt.

 

✨ Welches war das schönste Kompliment, das dir einmal gemacht wurde?
Als ich ein Stipendium gekriegt und drei Monate in einem Kinderkrankenhaus in Philadelphia arbeiten durfte. Die Psychologin, die dort für mich verantwortlich gewesen ist, hat mich vorab auf einen Kaffee eingeladen. Als ich in ihr Auto eingestiegen bin, hat sie mich angeschaut und gesagt: „Es ist so eine Ehre, dass du zu mir kommst, um von mir zu lernen.“ Das verursacht mir heute noch Gänsehaut. Das war auf Augenhöhe – obwohl ich Studentin war und sie Professorin – und dieses Gefühl des Willkommenseins war unwahrscheinlich wertvoll. 

 

✨ Wie beschreibst du dich mit drei Worten?
Frech, nachdenklich, beobachtend.

 

✨ Was zeichnet Brainspotting Austria aus, was macht es so erfolgreich?
Unser authentisches Herangehen an eine wunderschöne Behandlungstechnik und das Miteinander.

 

✨ Wie groß ist dein Team, wie setzt es sich zusammen?
Ein Team ist immer das, was eine Institution ausmacht und insofern glaube ich, dass wir es zu zweit im kleinen Kreis schaffen, ein richtig großes Team zu halten und zu tragen. Das Zweiergespann besteht also seit bald fünf Jahren aus meiner rechten Hand und Unterstützerin Julia Heiligenbrunner und mir.

Darüber hinaus habe ich mittlerweile einen Kreis von zehn wertvoll unterstützenden Supervisor*innen ausgebildet. Und dann sind im nächsten Kreis natürlich noch all die Kolleg*innen, die von uns lernen und uns lehren.

 

✨ Wie würdest du deinen Führungsstil, deinen Ausbildungsstil beschreiben?
Voneinander lernen, miteinander auf Augenhöhe im Austausch sein und auch glücklich darüber, das Steuer des Schiffs halten zu dürfen.

 

✨ Wie geht es dir mit Kritik, wie gehst du damit um?
Gut, wenn sie ehrlich gemeint ist. Dann kann ich damit arbeiten und daran wachsen – und das tue ich gern.

 

✨ Welchen Herausforderungen muss sich Brainspotting Austria aktuell stellen?

Die Pandemie und ihre Folgen. Außerdem bleibt es für mich persönlich eine Herausforderung, Brainspotting und unsere Arbeit noch bekannter zu machen sowie die Seriosität zu untermauern, indem wir noch mehr Aufklärung zur Neurobiologie dahinter anbieten.

 

✨ Was war deine wichtigste Lernerfahrung?

Eine zehnminütige Übung bei meiner eigenen Phase 1 mit David Grand, wo ich mit meiner Kollegin aus England gearbeitet hab. Das Wissen „Hey, das funktioniert!“ und die bis heute anhaltende Wirkung dieses kurzen Brainspottingprozesses.

In der Praxis waren es sicher die Erfahrungen die mit einem kleinen Baby im Kinderheim, meine gesamte Arbeit dort und auch jetzt noch in den Sozialprojekten in Südamerika. Oft kenne ich keine Vorgeschichte der Menschen und darf dennoch ihre Erfolg miterleben.

 

✨ Welche 3 Dinge in deinem Leben erfüllen dich mit unendlicher Dankbarkeit?
Meine Familie, meine Gesundheit und die Möglichkeit, über alle Kulturen und über alle Gesellschaftsschichten hinweg arbeiten zu können.

 

✨ Was hast du in den verbleibenden Monaten des Jahres 2022 beruflich noch vor und was in den nächsten fünf Jahren?

Neben dem Hauptaugenmerk auf Brainspotting Austria (eventuell ein Intensive mit Live-Patient*innen?) international die Kinderschiene weiterzuentwickeln (Supervisionsausbau für Brainspotter*innen im Kinderbereich).
Nachdem ich mit Martha Jacobi Brainspotting mit Kindern aufgebaut und entwickelt habe, habe ich den Kurs mit der Teilearbeit erweitert und dazu 2020 zuerst auf Englisch ein Buch veröffentlicht. Dieses wird hoffentlich noch heuer auf Deutsch herauskommen.

 

✨ Welche Themen werden Brainspotting [Austria] langfristig beschäftigen?
Die emotionale Gesundheit unserer Klient*innen und sie darin zu stärken, ihre Selbstheilungskräfte zu entwickeln. Da gibt es über Brainspotting noch mehr Wege als bisher entwickelt worden sind, zB das Bodyspotting. Es ist spannend, da dranzubleiben und diese Einheit Körper-Emotionen-Blickrichtung in immer neuen Facetten kennenzulernen.

 

✨ Wenn du eine berühmte Persönlichkeit – lebend oder tot – treffen könntest: wer wäre das und warum?
Das wäre der 1997 verstorbene Viktor Frankl, und ich würd mit ihm Bergsteigen gehen. Weil ich seine Stimme und seine Inhalte irrsinnig mag.

 

✨ Was denkst du über Misserfolge – sind sie Stolpersteine oder Sprungbretter?
Gute Frage, ich glaub sie können beides sein und hoff, sie bleiben Sprungbretter. 

 

✨ Was war deine bisher größte Herausforderung und wie hast du sie gemeistert?
Zum einen ungelöste Konflikte, manchmal muss man Dinge nehmen, wie sie sind und das ist die Art, sie zu meistern. Zum anderen die Pandemie, die wieder zeigte, wie immens wichtig die Fachgemeinschaft ist. Es war schön zu sehen wie viele Kolleg*innen plötzlich da waren und sich gegenseitig unterstützt haben. Also eine klare Empfehlung für Intervisionsgruppen und dergleichen, für alle, die sich vielleicht manchmal überfordert fühlen?

Ja absolut, sich mit Fachkolleg*innen austauschen und Supervision!

 

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