rotes, auf ein Eck gestelltes Quadrat mit weißem Einser im rechten Drittel, auf weißem Hintergrund, mit schwarzer Schrift

Brainspotting zum Frühlingsbeginn auf Ö1

Mag. Monika Baumann (Leitung Brainspotting Austria) war vor Kurzem mit Dr. Ulrike Benal (Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin) beim österreichischen Radio, für ein Interview über Brainspotting.

Die Sendung mit diesem Interview wurde 2018 zweimal auf Ö1 ausgestrahlt.​ Hier können Sie den Beitrag nachhören:

 

Die Gestalter*innen haben Brainspotting so großartig beschrieben, dass wir auch gerne den zugehörigen Text an Sie weitergeben:

​Brainspotting – Auf der Suche nach dem Tor zur Seele

​In den späten 1980er Jahren entwickelte die New Yorker Psychologin Dr.in Francine Shapiro eine psychotherapeutische Methode, die gleichermaßen einfach und sehr effektiv ist. Beim sogenannten Eye Movement Desensitization and Reprocessing, kurz EMDR, werden durch rasche, rhythmische Augenbewegungen, akustische Signale und Berührungen die rechte und linke Gehirnhälfte stimuliert. Währenddessen denken die Klienten an ein für sie belastendes Ereignis. Das Erstaunliche: Schon nach kurzer Zeit kann sich der Leidensdruck verringern. Ursprünglich wurde EMDR nur zur Therapie der posttraumatischen Belastungsstörung eingesetzt. Mittlerweile werden damit aber auch unter anderem Depressionen, Angststörungen, chronische Schmerzen und psychophysische Erschöpfungssyndrome behandelt. Wir haben über EMDR schon mehrfach berichtet.
Heute wollen wir Ihnen eine Technik vorstellen, die 2003 von dem New Yorker Sozialarbeiter und Psychotherapeuten Dr. David Grand aus dem EMDR entwickelt wurde und weltweit aufgrund ihrer Effektivität immer mehr Anhänger findet – das Brainspotting. Ein wichtiges Utensil dabei ist ein etwa 50 cm langer Zeigestab, der Pointer. Der Therapeut bewegt diesen langsam durch das Gesichtsfeld des Patienten. Dessen Augen folgen der Stabspitze. Zentrales Element der Methode ist der Brainspot. Dieser ermöglicht dem Klienten quasi einen bestimmten Bereich in seinem Gehirn zu “sehen”. Geschulte Therapeuten wissen bzw. bemerken sofort, wann sie mit ihrem Stab ein solches “Tor zur Seele” gefunden haben. In diesem Moment beginnt das Gegenüber mit den Augen zu blinzeln, am ganzen Körper zu zittern, erblasst oder zeigt einen starren Blick. Ist der Brainspot einmal aufgespürt, können belastende Erfahrungen bzw. Erinnerungen durch längeres Halten dieser Augenposition gezielt aktiviert und verarbeitet werden.

​Gestaltung:
Nora Kirchschlager
Christoph Leprich

Wir freuen uns, den Radiobericht hier mit Ihnen teilen zu dürfen – mit freundlicher Genehmigung des ORF.