Es war fantastisch! Über 140 Teilnehmer*innen aus 14 Ländern konnten wir in diesem multikulturellen Seminar vereinen. David Grand ist es nicht möglich in all diese Ecken unserer Erde zu fliegen oder zu fahren, aber sie alle konnten online „zu ihm“ in seine Praxis nach New York kommen. Das NEM steht für Neuroexperienzielles Model – und in dieser Brainspotting Meisterklasse wurde live in fünf Sprachen übersetzt (Deutsch, Italienisch, Spanisch, Polnisch und Portugiesisch), um so vielen Brainspotter*innen wie möglich den Zugang zum Lernen von und mit dem Begründer der Methode zu ebnen. Gemeinsam mit den Brainspotting Trainer*innen und Verantwortlichen der Länder Italien (Ermanno Carrara), Polen/Irland/Ungarn/Serbien (Monika Gos), Spanien (Mario Salvador), Portugal (Margarida Couto) haben wir ein erinnerungswürdiges Seminar organisiert.
Die bewegendsten Momente waren sicherlich die neun Live-Sitzungen (Experientials und Supervisions-Rollenspiele), bei denen David Grand mit Therapeut*innen an persönlichen Themen oder an Supervisionsfällen gearbeitet hat. Fast unglaublich, welche Resultate und Heilungen hier erzielt wurden – selbst wenn wir doch eigentlich schon lange wissen, dass und wie effektiv Brainspotting wirkt.
Seit seiner Entwicklung des Neuroexperienziellen Modells 2021 hat David Grand die Meisterklasse anders unterrichtet und sie nun in die NEM Masterclass geformt. Einige Weisheiten und Wissen, das David Grand in diesen drei Tagen großartig vermittelt hat:
- Zu Beginn hat er über die Unterschiede zwischen den, im therapeutischen Feld weitverbreiteten, Diagnose-Modell und Evidenzbasiertem-Modell das NEM gegenübergestellt und dazu ausführlich hochinteressante Gedanken und Theorien geteilt.
- Er sprach davon, anstelle des Begriffs der „Dissoziativen Identitätsstörung“ doch eher „Identitätsanpassung“ zu verwenden. Da Dissoziation ein großartiges Werkzeug unseres Gehirns ist, um uns zu schützen, um Trauma zu überleben und weiter zu funktionieren. Hier haben Teilnehmende etwa lernen können, wie die Techniken „Dosieren“ oder „Spiegeln“ in der Behandlung helfen können.
- Dann hat er das „Konzept des Korbes“ demonstriert, in dem man als Behandler*in in einer Sitzung nicht nur ein Thema, sondern zwei oder mehrere zusammenfassen kann.
- Auch gesprochen hat er über die – vielleicht übersehene ? – Bedeutung unserer Knochen (Warum sagen Klient*innen oft „Das geht mir bis in die Knochen!“) und non-verbale Erfahrungen wie Geburt, Vorgeburtliches oder transgenerationale Traumata, die im Körper abgespeichert sind.
Immer wieder betont hat er, dass Brainspotting-Behandler*innen dem System in ihren Klient*innen samt dessen Selbstheilungskapazität vertrauen. Es geht darum, ihnen in ihrem Verarbeitungsprozess zu folgen und unterstützend zur Seite zu stehen, wenn sie Halt oder Richtung brauchen sollten – aber eben nur dann!
💐 Wir danken allen, die bei so vielen Gänsehautmomenten und so vielen tiefen Einblicken dabei gewesen sind! Insbesondere David Grand, der Technikassistentin Shannon, den Übersetzer*innen, den Trainern und Trainerinnen und nicht zuletzt allen Teilnehmenden!